Samstag, 22. Juni 2013

Versuch: Dahlien aus Stecklingen im Juni

Eigentlich hatte ich dieses Jahr gemäß diverser Anleitungen aus Foren meine (bzw. Mamas) Dahlien vortreiben und Stecklinge machen wollen. Allerdings geriet die Aktion etwas in Vergessenheit, da die Dahlien in Nürnberg lagern und ich 200km entfernt wohne. Da ich kürzlich aber in die glückliche Lage kam, in meinem Ort ein Gartengrundstück mit 1200m² zum Spottpreis kaufen zu können, habe ich jede Menge "Rest"-Dahlien aufgekauft, um das Grundstück damit zu pflastern. Bei der ziemlich großen Masse an gekauften Knollen bot es sich an, nun vielleicht doch ein paar Versuche mit Stecklingen zu machen. Wenn es schiefgeht, steigt mir jedenfalls die Verwandtschaft nicht aufs Dach (meine Knollenvermehrung ist seitens meiner Mutter und Tante nicht gerade auf Begeisterung gestoßen).
Die ersten Stecklinge habe ich vor etwa zwei Wochen gemacht. Ein Teil davon ist leider in der Morgensonne dahingeschieden, alle anderen halten sich bislang tapfer. Angeblich sollen nach zwei Wochen bereits die ersten feinen Wurzeln vorhanden sein und der Steckling kann dann eingetopft oder ausgepflanzt werden. Bisher habe ich mich jedoch noch nicht getraut, nachzusehen, ob etwas gewachsen ist oder nicht.

Nachdem es heute Nacht kräftig geregnet hat und die Temperaturen insgesamt wieder etwas humaner sind (um die 20°C), habe ich beschlossen, noch eine weitere Ladung Stecklinge zu machen. Das Ganze entspringt etwas dem Zufallsprinzip und ist auch mehr Experiment als gezielte Vermehrung, da die meisten Dahlien nicht sichtbar beschriftet sind. Zudem weiß ich nicht, ob die Stecklinge es überhaupt noch schaffen, bis zum Herbst Knollen zu bilden. Die Informationen hierzu sind nicht besonders dicht gesät. Normalerweise werden Stecklinge von den vorgetriebenen Knollen von Februar bis April genommen. Ich habe einen Fall gefunden, wo jemand Ende August noch Stecklinge gemacht hat, von denen einer bei Kultivierung auf der Fensterbank den Winter über Knollen gebildet hat. Im März des Folgejahrs war die Entwicklung abgeschlossen und etwas später hat die entstandene Knolle wieder ausgetrieben. Ich habe bisher nicht vor, meine Stecklinge durchzukultivieren, zumal der Platz dafür fehlt. Also hoffe ich, dass es vielleicht noch nicht zu spät ist. Eventuell kann man im Herbst die Vegetationsperiode mit Folienabdeckung o.ä. noch etwas verlängern.

Aber zuerst soll ja überhaupt mal eine Pflanze entstehen.

vorbereiteter Topf mit nährstoffarmer Sanderde
Zubehör: Bewurzelungshormon Seradiix und scharfes Messer. Zwar wird vom Stecklinge schneiden mit dem Messer abgeraten, aber das Argument, man könne dadurch Krankheiten übertragen, überzeugt mich nicht. Das kann man mit schmutzigen Fingern genausogut. Vielmehr erscheint es mir ungünstig, beim Zwicken des Stecklings die Pflanze zu quetschen.
Frisch geschnittene Stecklinge
fertig bearbeitete Stecklinge: unterstes Blattpaar ab, Stengel bis zum Knoten eingekürzt. Jetzt noch ins Bewurzelungspulver und ab in den Topf
Und ab ins Mini-Gewächshaus auf dem Fensterbrett
Insgesamt habe ich am 22. und 23.06. 39 Stecklinge von verschiedenen Sorten gemacht.

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