Samstag, 29. Juni 2013

Versuch: Dahlien aus Stecklingen im Juni - erste Ergebnisse

Heute habe ich aus schlichter Neugier sämtliche alte Stecklinge (ca. 3-4 Wochen) und etwa die Hälfte der neueren Stecklinge (6 Tage) inspiziert. Die Ergebnisse waren interessant.
Von den alten Stecklingen in normaler Erde (ca. 20) waren drei abgestorben, der Rest sah gut aus, aber nur ein Steckling hatte Wurzeln gemacht, die dafür schon ganz ordentlich waren (ca. 3cm).
Die sechs Tage alten Stecklinge aus Nürnberg waren zu 26% abgestorben. Es waren ausnahmslos sehr kurz geratene Stecklinge. Alle anderen hatten entweder Wurzelansätze, die man unter dem Binokular erkennen konnte (42%) oder bereits einen deutlich mit bloßem Auge sichtbaren Wurzelkranz (26%). Beim Rest hatte sich noch nichts getan. Es kann sein, dass ich den einen Topf erwischt habe, wo die Stecklinge nicht mit Bewurzelungshormon behandelt waren.
Das Bild zeigt die Bewurzelungsansätze bei 7facher Vergrößerung.


Die restlichen 20 Stecklinge sahen so gut aus, dass ich es aufgrund der guten Ergebnisse nicht gewagt habe, sie herauszurupfen. In zwei bis drei Wochen werde ich dann auch dort die Sachlage abchecken.

Samstag, 22. Juni 2013

Versuch: Dahlien aus Stecklingen im Juni

Eigentlich hatte ich dieses Jahr gemäß diverser Anleitungen aus Foren meine (bzw. Mamas) Dahlien vortreiben und Stecklinge machen wollen. Allerdings geriet die Aktion etwas in Vergessenheit, da die Dahlien in Nürnberg lagern und ich 200km entfernt wohne. Da ich kürzlich aber in die glückliche Lage kam, in meinem Ort ein Gartengrundstück mit 1200m² zum Spottpreis kaufen zu können, habe ich jede Menge "Rest"-Dahlien aufgekauft, um das Grundstück damit zu pflastern. Bei der ziemlich großen Masse an gekauften Knollen bot es sich an, nun vielleicht doch ein paar Versuche mit Stecklingen zu machen. Wenn es schiefgeht, steigt mir jedenfalls die Verwandtschaft nicht aufs Dach (meine Knollenvermehrung ist seitens meiner Mutter und Tante nicht gerade auf Begeisterung gestoßen).
Die ersten Stecklinge habe ich vor etwa zwei Wochen gemacht. Ein Teil davon ist leider in der Morgensonne dahingeschieden, alle anderen halten sich bislang tapfer. Angeblich sollen nach zwei Wochen bereits die ersten feinen Wurzeln vorhanden sein und der Steckling kann dann eingetopft oder ausgepflanzt werden. Bisher habe ich mich jedoch noch nicht getraut, nachzusehen, ob etwas gewachsen ist oder nicht.

Nachdem es heute Nacht kräftig geregnet hat und die Temperaturen insgesamt wieder etwas humaner sind (um die 20°C), habe ich beschlossen, noch eine weitere Ladung Stecklinge zu machen. Das Ganze entspringt etwas dem Zufallsprinzip und ist auch mehr Experiment als gezielte Vermehrung, da die meisten Dahlien nicht sichtbar beschriftet sind. Zudem weiß ich nicht, ob die Stecklinge es überhaupt noch schaffen, bis zum Herbst Knollen zu bilden. Die Informationen hierzu sind nicht besonders dicht gesät. Normalerweise werden Stecklinge von den vorgetriebenen Knollen von Februar bis April genommen. Ich habe einen Fall gefunden, wo jemand Ende August noch Stecklinge gemacht hat, von denen einer bei Kultivierung auf der Fensterbank den Winter über Knollen gebildet hat. Im März des Folgejahrs war die Entwicklung abgeschlossen und etwas später hat die entstandene Knolle wieder ausgetrieben. Ich habe bisher nicht vor, meine Stecklinge durchzukultivieren, zumal der Platz dafür fehlt. Also hoffe ich, dass es vielleicht noch nicht zu spät ist. Eventuell kann man im Herbst die Vegetationsperiode mit Folienabdeckung o.ä. noch etwas verlängern.

Aber zuerst soll ja überhaupt mal eine Pflanze entstehen.

vorbereiteter Topf mit nährstoffarmer Sanderde
Zubehör: Bewurzelungshormon Seradiix und scharfes Messer. Zwar wird vom Stecklinge schneiden mit dem Messer abgeraten, aber das Argument, man könne dadurch Krankheiten übertragen, überzeugt mich nicht. Das kann man mit schmutzigen Fingern genausogut. Vielmehr erscheint es mir ungünstig, beim Zwicken des Stecklings die Pflanze zu quetschen.
Frisch geschnittene Stecklinge
fertig bearbeitete Stecklinge: unterstes Blattpaar ab, Stengel bis zum Knoten eingekürzt. Jetzt noch ins Bewurzelungspulver und ab in den Topf
Und ab ins Mini-Gewächshaus auf dem Fensterbrett
Insgesamt habe ich am 22. und 23.06. 39 Stecklinge von verschiedenen Sorten gemacht.

Samstag, 30. März 2013

Winterlinge aus Samen verwildern



Der Winter will und will nicht enden. Grau in grau, Schnee, wie man ihn sich zu Weihnachten wünschen würde, Kälte, Nässe, Matsch – dabei wäre es längst Zeit, im Garten zu werkeln.
Eigentlich hatte ich schon letztes Wochenende vor, die frisch verblühten Winterlinge, die ich 2010 ausgesät habe und die dieses Jahr zum ersten Mal geblüht haben, in Töpfe zu verpflanzen, damit das Beet im Mai frei für die Dahlien und Gladiolen ist. Nachdem im ersten Jahr nichts zu sehen war und im zweiten Jahr nur ein paar verstreute Minipflänzchen, sind dieses Jahr aus heiterem Himmel wenigstens 50 Pflänzchen aufgetaucht, von denen viele schon geblüht haben. Mit etwas Geduld kann man also durchaus auch auf größerer Fläche Frühblüher über Samen ansiedeln. Da inzwischen auch in unserem Rasen Schneeglöckchen, Winterlinge und Puschkinien sprießen, kann man davon ausgehen, dass selbst eine dichte Vegetationsdecke durchaus Lücken für Frühblühersamen bietet.
Dieses Jahr werde ich Aussaatexperimente mit Puschkinien, Schneeglöckchen, Märzenbechern, Blausternchen und Schneestolz durchführen.
Wir haben noch Samen von Winterlingen (Eranthis hyemalis) und Puschkinie ( Puschkinia scilloides) aus dem letzten Jahr übrig, die gegen eine Unkostenpauschale von 1€ pro 100 Stück (+1€ Versand) hier bestellt werden können.

Dienstag, 1. Januar 2013

Dahlien 2012


American Dream

American Dream


Anatol


Anatol
Anatol

Bora Bora



Bora Bora
Bora Bora

Caribbean Fantasy


Caribbean Fantasy
Caribbean Fantasy

Colour Spectacle


Colour Spectacle

Floorinoor



Floorinoor

Hillcrest Royal


Hillcrest Royal

Marlene Joy


Marlene Joy


Meiro


Meiro


Onesta


Onesta
Onesta

Promise


Promise

Sonntag, 22. Juli 2012

Garten im Juli 2012

Taglilie, Hemerocallis

Taglilie, Hemerocallis

Taglilie, Hemerocallis
Taglilie, Hemerocallis

Pompom-Sonnenhut, Echinacea
Sonnenhut, Echinacea

Sonnenhut, Echinacea

Sonnenhut, Echinacea
Sonnenhut, Echinacea

Sonnenhut, Echinacea
Ballon-Glockenblume, Campanula

Ballon-Glockenblume, Campanula
Rittersporn, Delphinum

Mohn, Papaver

Samstag, 15. Oktober 2011

Naturschutzmaßnahmen I: Brennnesseln im Garteneck // Conservation methods I: Patches of nettles in the garden

www.wikipedia.de, Simplicius, 2004, GNU/FDL


Eine der am häufigsten empfohlenen Maßnahmen zum Naturschutz im Garten ist der Vorschlag, einige Brennnesseln als Raupenfutter zu dulden. Tatsächlich leben manche Schmetterlingsraupen an der Brennnessel, wie z.B. Kleiner Fuchs Aglais urticae, Tagpfauenauge Inachis io, Admiral Vanessa atalanta und C-Falter Polygonium c-album
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One of the most popular methods of conservation in the garden is the recommendation to let patches of nettles grow in order to support butterfly larvae like those of the small tortoiseshell Aglais urticae or the peacock Inachis io. Other caterpillars feeding on Urtica dioica are the red admiral Vanessa atalanta and the comma Polygonium c-album


Admiral, Vanessa atalanta
Ein Experiment in Sheffield (England) hat die Effekte dieser Maßnahme untersucht. In 61 Gärten wurden Brennnesseln in 20l-Bottichen an Gartengrenzen aufgestellt. Auch die schon vorhandenen Brennnessel-Flächen wurden untersucht. Im Hinblick auf Raupen war das Resultat jedoch enttäuschend: insgesamt wurden binnen drei Jahren nur zwei Raupen des C-Falters beobachtet. Nichtsdestotrotz wurde eine Reihe anderer Arthropoden gefunden, darunter neun Nessel-Spezialisten. Weiterhin lebten 10 Arten Echter Wanzen (Hemiptera) und 11 Arten Spinnen und Weberknechte auf den Brennnesselflächen.
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An experiment in Sheffield (England) investigated the effects of this proposition. Nettles were planted in tubs and placed near the garden borders of 61 gardens in the Sheffield area. Indigenous nettle patches were also examined. - With disappointing results: Over three years, only two caterpillars of Polygonium c-album could be found. Nevertheless, a number of other arthropods was found on the plants, among them nine nettle specialists. Moreover, 10 species of true bugs (Hemiptera) and 11 species of spiders and harvestmen not restricted to nettles lived in the spots.

Brennnesseln sind vermutlich die am weitesten verbreiteten Pflanzen in Mitteleuropa. Es ist deswegen nicht überraschend, dass kleinere Flächen von Schmetterlingen nicht zur Eiablage genutzt werden, auch wenn die adulten Tiere im Garten fliegen. Im Umland gibt es wesentlich größere Flächen, die für Raupen (vor allem gemeinschaftlich lebende wie die von Aglais urticae und Inachis io) ein attraktiveres Habitat darstellen. Darüber hinaus sind Brennnessel-Flächen in Gärten meist auf schattige Ecken begrenzt, während die oben genannten Arten sonnige Flächen bevorzugen.
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Nettles are probably the most abundant higher plants in Central Europe. It is thus not surprising that small nettle patches in gardens are neglected by butterflies, although the adulti are present in gardens. There are much larger patches in the surrounding environment which seem to be a more favorable habitat to feeding caterpillars. More over, nettles in gardens are usually restricted to shady spots, while Aglais urticae and Inachis io prefer sunny spots.

Obwohl Brennnesseln so häufig sind, dass sie nicht notwendigerweise in Gärten gepflanzt werden müssten, können sie die lokale Artenvielfalt erhöhen, indem sie als "Trittsteine" für Räuber fungieren. Es ist bekannt, dass in natürlichen Vorkommen viele Räuber sensibel auf die Entfernung zwischen Brennnessel-Flächen reagieren, wobei schon 25m Abstand die Besiedelung nachhaltig reduzieren können. Somit stellen im Garten vorkommende Brennnesseln auch eine wichtige Ergänzung als Lebensraum für Nützlingspopulationen dar.
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Although nettles are so common that they are not neccessary to be planted in gardens, they can increase local biodiversity by supporting "step stones" for insect predators.  It is known that natural predator populations react sensitively to isolation, yet 25 meters of distance to the next spot may reduce their incidence. In this way, nettles do not also provide local biodiversity, but also serve as habitat for beneficial organisms.






Literature:
Gaston et al. (2005): Urban domestic gardens (II): experimental tests of methods for increasing biodiversity; Biodiversity and Conservation 14: 395–413.